RPG: Der Wilde Garten

  • Für alle die Spaß am basteln von Geschichten haben. Einen Char (Charakter) ausdenken und in den wilden Garten setzen, mal sehen wohin uns die Geschichte bringt. Wer sich nicht ganz sicher ist, einfach ein paar Beiträge mitlesen, dann kommen die Ideen schon von alleine. Viel Spaß beim mitschreiben!

    Am Rande der kleinen Stadt, zwischen den ersten Feldern und den letzten Häusern, dort wo die ersten Bäume des Waldes wuchsen, stand die alte Villa. Sie hatte eine Menge Zeiten gesehen und die meisten davon hatten etwas mit besseren Außenputz und mehr Ziegeln auf dem Dach zu tun gehabt, aber trotzdem war es der schönste Ort, den Fiome je gesehen hatte.
    Es mochte damit zu tun haben, das er eine lange Wanderung hinter sich hatte und hundemüde war, es konnte aber auch sein das der Garten seinen Anteil daran hatte. Die Villa war nicht eben klein, doch der Garten war nahezu riesig und ziemlich zugewuchert. Jedoch nicht völlig verwildert, nun: Nicht an allen Ecken.
    Vorsichtig blickte sich Fiome um, ehe er durch den reichlich morschen Gartenzaun schlüpfte, was ihm nicht schwer fiel, schließlich war er grade eben so groß, das er auf einer Menschenhand bequem Platz fand. Für einen Elfen sah er etwas zu robust aus, für einen Kobold etwas zu normal und für einen Zwerg fehlte es ihm entschieden an Bart, aber es gab so viele kleine Leute im großen Unterholz, das niemand sie so genau auseinander halten konnte und solange man sich einigermaßen gut benahm, hatten die meisten nicht viel dagegen wenn man eine Weile blieb.
    Unter seinem verschlissenen Mantel aus vermutlich mal grünen Leinen holte er seinen Beutel hervor. Ein wenig Feenstaub glitzerte noch auf dem Boden, nicht genug um einen Zauber damit zu veranstalten, aber als Bezahlung für etwas in den Magen und ein billiges Lager mochte es vielleicht noch reichen. Und alles weitere, das mochte man dann sehen.

  • Teiti sah sich im Schankraum ihres Gasthauses Zur scheckigen Tulpe um. Es war früher Nachmittag und sie hatte erst vor kurzer Zeit aufgeschlossen. Es war noch nicht viel los, nur Surwabb, der alte Säufer, hatte schon vor der Tür gewartet und war direkt zur Theke geschlurft. Sie hatte ihm sein allabendliches Grassamenbier hingestellt und einige Sätze mit ihm gewechselt.

    Sie trat durch die Tür die hinaus in den Biergarten führte. Noch war es warm genug um draußen zu sitzen, doch die ersten Nachtfröste kündeten sich schon an. Bald würde es Zeit sein die Tische und Stühle in dem kleinen Schuppen zu verstauen. Sie atmete tief ein. Salbeiduft streifte ihre Nase. Das war auch kein Wunder. Die scheckige Tulpe war mitten in einen Salbeibusch hineingebaut. Es verging nicht ein Tag an dem nicht einer ihrer Gäste liebevoll über den Hustensaftgeschmack lästerte der hier in der Luft lag. Doch Teiti liebte diesen Duft. Schon ihr Vater und vor ihm sein Vater, also ihr Großvater, hatte die scheckige Tulpe gehört. Sie war hier aufgewachsen und der Salbeiduft gehörte einfach dazu.

    Sie hörte die Tür zum Schankraum und ging wieder hinein. Toran, ihr bester Freund, war gerade eingetreten und sie umarmte ihn freudig. Sie unterhielten sich angeregt und nach und nach füllte sich das Gasthaus mit Gästen.

  • „Im Salbeibusch, immer dem Geruch nach.“ Der mürrische Kobold trottete weiter, während Fiome schnupperte. Salbei, das ging ja noch. Vor einiger Zeit hatte er ein paar Wochen in einer Gnomenkneipe ausgeholfen, die neben dem Kompost gehaust hatten, im Hochsommer war das ein überschaubares Vergnügen gewesen. Den Gnomen war es egal gewesen, ihr Geruchssinn hatte sich schon vor Jahren verabschiedet.
    Der Salbeibusch in dem die „Scheckige Tulpe“ lag war schon fast eine Salbeihecke, alt und reichlich verholzt, aber alles in allem sah die Wirtschaft vielversprechend aus. Andererseits, nach der langen Wanderung hätte sogar der „Gammelkürbis“ mit seinen beiden verzankten Gnomenwirten gut ausgesehen …
    „Gibt es hier sowas wie Bier?“ fragte Fiome hoffnungsvoll, „Du weißt schon, flüssig und vage alkoholisch?“

  • Es war einiges los in der scheckigen Tulpe. Teiti stand hinter der Theke und füllte die nächsten Gläser mit den bestellten Getränken. Dabei lauschte sie den Gesprächen der Gäste. Es war Erntezeit und viel zu tun im wilden Garten. Morgen wollte sie zum alten Apfelbaum fliegen und sich einige schöne Falläpfel aussuchen die zu Apfelwein verarbeitet werden würden. Sie hatte keine Zeit sich länger Gedanken darüber zu machen, einer ihrer Gäste hoch die Hand. „Hey Teiti, bring und doch bitte noch dreimal Eichelsaft.“

    Als sie das Tablett mit den Bestellungen durch den Schankraum balancierte ging die Tür auf und ein neuer Gast betrat die scheckige Tulpe. Teiti lächelte den Neuankömmling an. Sie hatte ihn hier noch nie gesehen, und seine verstaubte Kleidung sah aus, als ob er schon länger unterwegs war.

    "Klar, was solls denn sein, Hopfenglück ein echt leckeres Bier aus Felsheim, oder Schwarzwurzelbräu, wie der Name schon sagt ein Schwarzbier, ansonsten hätte ich noch Plattport, das wird aus Platterbsen gebraut und Grassamenbier, eine lokale Spezialität."

  • Fiome verzog das Gesicht zu einem kleinen Lächeln und sagte zu Teiti:
    "Ein kleines Grassamenbier und ich brauche auch dringend einen kleinen
    Imbiss." Fiome suchte sich einen Platz in der hintersten Ecke des
    Schankraumes, von wo aus er die anwesenden Gäste gut beobachten konnte.
    Als das Mädchen ihm endlich sein Bier brachte und dazu eine Schüssel
    mit Roggenbrot und Kürbissuppe, hielt er sie am Arm fest. "Mädchen, kann
    ich hier auch nächtigen?? Zur Not schlafe ich auch hinten im
    Schuppen?", fragte er mit müdem Blick in den Augen.
    Teiti zögerte und ihr Blick huschte zu ihrem Freund, der sie beobachtete. Als Toran
    leicht nickte, wies sie dem Neuankömmling an, nachdem er sich gestärkt
    habe, könnte er sich ein Heubett im Schuppen machen. "Aber sei vorsichig
    mit dem Licht" rief sie ihm noch nach, als Fiome sich kurze Zeit später
    erhob.

  • Mittlerweile war die Sonne soweit über den Himmel gezogen, sodass die Sonnenstrahlen auch in den letzten Winkel des verwilderten Gartens krochen. So auch in die Spalten von der moosüberwucherten, im Laufe der Zeit schon halbverfallenen Gartenmauer, welche früher das Gemüsebeet von der Ziergartenabteilung getrennt hatte. In einer dieser Spalten schlug eine junge Elfe gerade ihre Augen auf. "Nanu, wo bin ich denn hier gelandet?", dachte Leandra. Seltsamerweise beunruhigte sie die moosüberwucherte, feuchte Dunkelheit nicht. Auch die Kellerasseln verursachten kein Unbehagen in ihr, dafür aber diese seltsame Benommenheit, sowie die Gewissheit wieder irgendetwas Dummes angestellt zu haben. Vorsichtig kletterte sie hinaus und tapste zum nahegelegenen Bachlauf. Sie erinnerte sich wage an einen Streit mit einer von ihren Freundinnen, nur worum es dabei ging wollte ihr partout nicht einfallen. Beim Bachlauf angekommen, tauchte sie ihren Kopf in das eiskalte Wasser um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Als sich das Wasser beruhigte und ihr Spiegelbild wieder zu erkennen war, holte sie erschrocken Luft. Statt ihres gewohnten Gesichts, blickten sie zwei gelbe Reptileinaugen aus einem grünlichen Gesicht an. Sie sah an sich herunter, blickte auf Hände und Füße - ja sie war keine Elfe mehr, sondern eine Eidechse! Anscheinend war der Streit mit ihrer Freundin diesmal etwas heftiger ausgefallen! Was machte man in so einem Fall? Man ging zu Teiti, der Gastwirtin Zur scheckigen Tulpe, sie wusste immer über vieles Bescheid was im Wilden Garten passierte und falls nicht, so hatte sie doch immer ein paar aufmunternde Worte bereit. Also machte sie Leandra auf den Weg, immer der Nase nach, zum Salbeibusch.

    Ich spreche Deutsch und geb mir mit Englisch Mühe, aber perfekt ist was anderes. I speak german and try to do my very best in english, but nobody is perfect ;)

  • "Sicher das bei deinem Bier nicht irgendwelche -ähm - Zusatzstoffe drinn sind?" Misstrauisch beäugte Fiome den Bodensatz, der aber eigentlich ganz unschuldig aussah. "Oder lascht da echt grad ne Eidechse zur Tür rein?"
    Die anderen Gäste sahen zwar vorsichtshalber ebenfalls in ihre Krüge, schließlich wusste man ja, das Wirte gerne rumexperimentierten, aber sahen ebenfalls zu der Eidechse. Die schien also kein Produkt einer exotischen chemischen Reaktion zu sein, wie Fiome mit Erleichterung feststellte. Nicht das er grundsätzlich gegen ungewöhnliche Zusätze hatte, aber für gewöhnlich war es ihm lieber, wenn er vorher wusste was er sich einwarf.
    "Ich denk ich brauch doch noch einen Krug," stellte er fest, "Äh, mit Inhalt versteht sich." Erwartungsvoll hielt er Teiti seinen Krug hin und versuchte so einnehmend wie möglich zu grinsen. So richtig gut war er dadrinn nicht.

  • Auf dem schnellsten Weg huschte Leandra durch den Kräutergarten hin zum Salbeigewächs. Man kam doch erstaunlich viel schneller voran, wenn man alle viere benutze, statt auf zwei Beinen zu laufen. Vor der Schenke angekommen ging Leandra wieder in die aufrechte Haltung über. Sie zögerte. Sollte sie wirklich in die um diese Zeit wahrscheinlich nicht spärlich besuchte Gaststätte gehen? Zu all den ganzen Leuten, die sie erstmal anstarren würden? Na, hoffentlich bleibt es beim Starren. Sie verfluchte sich dafür, dass sie keine Pause beim Baldrianstrauch eingelegt hatte. Ja, Baldrian könnte sie jetzt wirklich gebrauchen! Sie atmete noch einmal tief durch und betrat schließlich die Scheckige Tulpe.
    Es war genau wie befürchtet. Gefühlte Hundert Augenpaare richteten sich auf sie. Als der nächste Blick der Schank-Besucher dann allerdings besorgt auf die jeweiligen Trinkgefäße ging, musste Leandra gegen ihren Willen schmunzeln. Nach kurzem Suchen hatte sie auch schon Teiti ausgemacht, die gerade dabei war den leeren Krug von einem breitgrinsendem Gast entgegenzunehmen. Sie brauchte jetzt wirklich Baldrian - ein ordentlicher Drink würde es wahrscheinlich auch tun, allerdings würde der beim späteren Nachdenken eher hinterlich sein. Also gab sie sich einen Ruck und ging auf die Beiden zu.

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  • Teiti lachte leise auf, als der Fremde die befürchtung äußerte, in ihrem Bier könnten irgendwelche Zusatzstoffe sein. Vor ein paar Jahren gab es tatsächlich ein paar absonderliche Nebenwirkungen, als Jerem, der Braumeister des wilden Gartens, mit Pilzbier experimentiert hatte. 'Er habe die Großen belauscht, die haben von Pilz geredet, meinten aber Bier, das musste ich natürlich ausprobieren.' hatte er Teiti erzählt nachdem fast die gesamte erwachsene Bevölkerung des wilden Gartens nach dem Genuß seines Gebräus die seltsamsten Dinge sahen. Genau genommen war das Gebräu sogar ganz lecker gewesen, aber die Nebenwirkungen führten dazu, dass sie einhellig beschlossen die Herstellung zu verbieten. "Keine Sorge, komische Bierexperimente hat unser Braumeister aufgegeben. Die meisten jedenfalls."

    Teiti warf einen Blick zur Tür, da kam tatsächlich eine aufrecht gehende Eidechse herein. "Hoppla, noch jemand neues." Sie nahm dem schief grinsenden Fiome den Bierkrug ab und ging auf die Eidechse zu. Allerdings musste sie nicht weit gehen, da das Tier auf sie und den Fremden zugelaufen kam. 'Sind wohl zusammen unterwegs.' vermutete Teiti als sie das Reptil erreichte. Fiome sah aus wie jemand, der wilde Scherze mit anderen trieb. Sie traute ihm durchaus zu, das er Überraschung heuchelte, über eine aufrecht gehende Eidechse, obwohl er sie schon lange kannte.

    "Hallo, wilkommen in der scheckigen Tulpe. Dein Reisegefährte sitzt da drüben." Sie deutete an den Tisch an dem Fiome saß, da sie sich sicher war, das die beiden Fremden zusammen unterwegs waren. "Kann ich dir was zu trinken bringen?"

  • Leandra seufzte innerlich, na das konnte ja heiter werden. Aber was hatte sie erwartet? Das man sie als Eidechse gleich wiedererkennen würde? Wohl kaum!
    "Hallo Teiti, nein, ich bin keine Fremde obwohl ich zzo auzzehe." sagte Lenadra als Antwort und hielt erschrocken inne. Das wurde ja immer besser! Reden konnte sie anscheinend auch nicht mehr richtig, immer war diese dusselige Zunge im Weg! "Ich binzz, Leandra!"
    Sie musterte den fremden Gast, nein, sie konnte sich nicht erinnern ihn jemals gesehen zu haben. Aber als sie genauer darüber nachdachte, viel ihr auf, dass das nichts heißen brauchte - sie konnte sich ja schließlich auch nicht erinnern warum sie als Eidechse aufgewacht war.
    Also setzte sie nochmal an: "Ich hab keine Ahnung wazz pazziert izzt. Ich kenne den Mann nicht. Ich hatte gehofft du hättezzt etwazz gehört. Mit wem ich mich vielleicht gezztritten haben könnte oder mit wem ich vielleicht wieder mal was angezztellt hab. Aber um deine letzzte Frage zzu beantworten. Ja, ich glaub ich kann jetzzt wirklich wazz zzu trinken gebrauchen, irgendwazz, egal, zzolange ezz die Nerven beruhigt!!"
    Sie war sich nicht sicher, ob Teiti sie bei all dem gezischle überhaupt verstanden hatte, sie hoffte es einfach.

    Um nicht länger mitten im Raum zu stehen, setzte sie sich an einen freien Tisch. Es war ein Tisch in direkter Nachbarschaft zu dem Fremden. Sie konnte sich zwar immer noch nicht vorstellen ihn zu kennen, aber fragen kostete ja schließlich nichts. "Tut mir Leid, wenn ich mich nicht erinnern kann, aber kennen wir unzz vielleicht?", fragte sie deshalb ihren Tischnachbarn.

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  • Sprechende Eidechsen. Schien ja eine interessante Gegend zu sein. Er brauchte dringend etwas stärkeres als Bier. Dummerweise war der Feenstaub in seinem Beutel schon durch das Bier ziemlich geplündert und diesmal wollte Fiome einen neuen Garten nicht gleich mit einem Haufen Schulden beginnen. Alleine um überstürzte Aufbrüche bei Nacht und wenn machbar etwas Nebel zu vermeiden.
    „Ich denk eher nicht,“ rang er sich schließlich ab. „An eine Eidechse würde ich mich erinnern. Bin ich mir ziemlich sicher.“ Zweifelnd sah er trotzdem nochmal in sein Bier. „Doch, ich bin mir sicher: Keine sprechenden Eidechsen bisher. Wusste auch gar nicht das welche davon überhaupt sprechen können.“
    Das klang wenig höflich, aber angesichts einer Eidechse mit Sprachfehler fühlte sich Fiome ein wenig überfordert. „Du kannst dich nicht erinnern? Gedächtnisschwierigkeiten?“ erkundigte er sich vorsichtig, bei Eidechsen wusste man ja nie. Besonders bei sprechenden.

  • Er kannte sie also nicht. Naja, immerhin hatte sie sich in diesem Punkt auf ihr Gefühl verlassen können.
    Ihr Gegenüber schien offensichtlich immer noch nicht ganz glauben zu können gerade von einer Eidechse angesprochen worden zu sein. Das konnte sie ihm nicht übel nehmen, ihr selbst wäre es auch nicht anders ergangen. Das konnte ja noch lustig werden in nächster Zeit.
    Naja, wenigstens war sie nicht in eine Kakerlake oder einen Regenwurm verwandelt worden, so gesehen hätte es also noch schlimmer sein können. Also immer positiv denken, ihr Sprachfehler ging ihr zwar jetzt schon gehörig auf den Wecker (kein Wunder das normale Eidechsen sich keine Mühe machten zu sprechen), aber sie konnte sich immerhin überhaupt verständigen.
    "Tja, redende Reptilien waren mir vorher auch noch nie begegnet, bizz ich auf einmal zzelber einzz war."sagte sie verständisvoll. "Oh Verzzeihung, ich hab mich noch gar nicht vorgezztellt: Leandra mein Name. Eigentlich bin ich ein Elfe, aber im Moment, naja ... eben nicht. Tja, und nun verzzuche ich halt rauzzzzufinden warum. Ich hab leider keine Ahnung. Mir fehlt irgendwie der letzzte Tag" versuchte sie ihm zu erklären. "Dezzwegen bin ich hier. Hier findet man am ehezzten Informazzionen. Tut mir Leid, dazz ich dich einfach angequazzelt hab, aber Teiti hatte unzz für Reizzegefährten gehalten. Dezzwegen hab ich nachgefragt.", fügte sie entschuldigend hinzu.

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  • „Oh, kein Problem.“ Mit verzauberten Elfen hatte Fiome seine Erfahrungen. Seinen Erfahrungen nach zogen Elfen Verzauberungen an wie Kompost die Fliegen. Manch einer sagte ja, Elfen könnten nicht über eine Wiese laufen ohne sich wenigstens eine Verzauberung einzufangen, aber das stimmte so nicht: Für gewöhnlich schafften sie es nicht einmal bis zur Hälfte. Aber meistens ließ sich das auch leicht wieder entzaubern, etwas Feenstaub und der richtige Zauberspruch reichten aus. Das ihr allerdings der letzte Tag fehlte … es gab genau drei Gründe dafür:
    1.Eines über den Schädel gezogen bekommen. Dabei sollte jedoch normalerweise wenigstens eine kleine Beule zu sehen sein.
    2.Eines zuviel IN den Schädel gezogen. Nun … grünlich sah sie aus …
    3.Schlimmer Zauberspruch, womöglich gar ein Fluch
    Fiome war neugierig geworden und überlegte, das ein kleiner Blick durch seinen Zauberstein ja nicht schaden könne. Vorsichtig kramte er ihn aus seiner Tasche und blickt durch das Loch in seiner Mitte, um festzustellen: Er hatte schon bessere Ideen gehabt. Noch ehe er etwas erkennen konnte, zischte ein Stück wildgewordener Zauberei erst um die erschrockene Elfdechse herum, dann um die Wirtin und schließlich um ihn, wobei sich sein Feenstaub entzündete und in einer schillernden Explosion flammenreich hochging. Hektisch versuchte Fiome erst das Feuer in seiner Tasche, dann in Teilen seiner Haare und schließlich im Salbei zu löschen, was jedoch nur zur Folge hatte, das die anderen Gäste teils ihn, teils die Wand mit dem Inhalt ihrer Krüge löschten. Wirkungsvoll, aber … Fiome fühlte sich naß und unendlich pleite.
    „Mist,“ fluchte er matt und sah sich das verkohlte Loch in seiner Tasche an, „Du brauchst nicht rein zufällig einen Tellerwäscher oder so? Ich glaub ich bin eben etwas abgebrannt.“

  • Teiti war beladen mit mehreren Bierkrügen und einem Tablett voller Gläser auf dem Rückweg zu Leandra und dem Fremden. Leandras erscheinen und ihre Erscheinung, hatten dazu geführt, dass sich die meisten Gäste etwas stärkeres zu trinken nach bestellten. Schade das solche Ereignisse immer so schnell zur Normalität und damit uninteressant wurden.

    Als sie die Getränke verteilte kamen von allen Seiten Neugierige Fragen, ob sie denn wisse, was es mit der Eidechse auf sich habe. Sie zuckte nur kurz bedauernd mit den Flügeln und antwortete: "Einfach nur ein Gast." sie wollte erst mit Leandra sprechen bevor sie irgendwelche Gerüchte in die Welt setzte. Die ersten Gerüchte gab es eh schon, da einige mitbekommen hatten, was die Eidechse zu ihr gesagt hatten. Aber wie meistens wenn fremde Gespräche belauscht wurden, kam nur ein Teil der Information an. So fragte einer der Gäste: "Stimmt es das Leandra von einem Drachen gefresen wurde?" na das konnte ja heiter werden.

    So schnell sie konnte bahnte sich Teiti einen Weg durch den Schankraum. Sie hatte nur noch das Bier für den Fremden und einen vergorenen Eichelsaft für die Eidechse in der Hand da geschah es. Ein kleiner Funken Magie steckte Fiome und beinahe auch die scheckige Tulpe in Brand. Zerknirscht sah er sie an und hielt einen biertropfenden, verkohlten Beutel in die Höhe. Wahrscheinlich seine Geldkatze. Teiti stellte ihm den Bierkrug und Leandra das Glas vor die Nase und musterte den Fremden. Irgendwie sah er mitleiderregend aus, wie er da so angekohlt und tropfend vor ihr stand.

    "Ich glaube da lässt sich was machen. Ich muss mich mit Leandra hier unterhalten. Du kannst in der Zeit die leeren Gläser einsammeln und abwaschen. Siehst du hinter der Theke die Tür?" Teiti deutete in die entsprechende Richtung. "Sag Limorana bescheid, sie soll dir hinter der Theke helfen und dir alles erklären. Wie heißt du eigentlich? Ich bin Teiti." Sie hielt dem Fremden die Hand hin.

  • Leandra entspannte sich kurz, anscheinend nahm ihr der Fremde es nicht übel, dass sie ihn so einfach angequatscht hatte. Außerdem wirkte er gleich viel weniger verkrampft, nachdem er wusste, dass sie eigentlich keine Eidechse war. Und da kam ja auch schon Teiti mit dem Getränken. Vielleicht ging es ja doch wieder Berg auf.
    Von wegen! Einen Augenblick später zischte ein Lichtblitz um die drei herum und der Fremde stand in Flammen. Allerdings nur kurz, da die Schankbewohner übereifrig ihre Getränke über ihm geleert hatten. Na, da schien ja noch jemand genauso glücklich dran zu sein wie sie.
    Sie hielt sich an dem Glas fest, welches Teiti vor sie hingestellt hatte und überlegt kurz ob sie es gleich in einem Zug leeren sollen. Entschied sich dann aber dagegen, sie ja hatte schließlich schon genug Probleme mit ihrer Aussprache: Eine zischende lallende Echse würde bestimmt keiner mehr verstehen. Bei der Vorstellung hätte sie beinahe laut losgelacht, riss sich jedoch beim bemitleidenswerten Anblick des Fremden zusammen. Vorsichtig an ihrem Glas nippend blickte sie zwischen ihm und Teiti hin und her.

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  • Erleichtert nahm Fiome wahr, das die Wirtin wirklich nett war und ihn das Bier abarbeiten ließ. Er hatte schon einige ganz andere Erfahrungen mit Wirten gemacht, aber wie es aussah war dieser Garten wirklich so freundlich wie er aussah. Na ja, von der Sache mit der Elfdechse mal abgesehen.
    "Verzaubert, hm?" Nachdenklich besah er die Elfdechse. "Gibt es hier denn keine Fee die sich um solche Unfäle kümmert?"
    "Hier gibt es vorallem ein paar Humpen, um deren Sauberkeit sich niemand kümmert!" vekündete aus der Küche Limorana und ehe er es sich versah stand Fiome ellenbogentief im warmen Abwaschwasser und schäumte vor sich hin. "Also einige von den Resten kleben aber ganz schön fest ..!"
    "Uns fehlt schon länger jemand als Hilfe in der Küche," grinste Limorana, "Du wirst dich freuen wenn du die Töpfe siehst, hihi."
    Er schnüffelte an den etwas angebabberten Töpfen herum. "Ähm, ihr würzt auch hauptsächlich mit dem Gewürz der Seeligen oder?" (Gewürz der Seeligen = kräftig angebrannt)
    "Eigentlich nicht wenn es sich vermeiden lässt, aber wenn viel los ist, dann schmurgelt schonmal was an."
    Mit einer gewissen wissenschaftlichen Neugierde schabte Fiome in einem der Töpfe rum. "Sieht schon mehr nach profisioneller Kohlegewinnung aus," merkte er an und fragte sich, wie man das ohne Zauberei wohl beseitigen könnte.

  • Leandra beobachte interessiert wie Fiome davonschlurfte und erinnerte sich an ihren Ferienjob hier in der Küche. So schnell würde Fiome die Küche wohl nicht wiederverlassen, die Töpfe ließen sich wirklich nur mit Mischung aus Scheuermittel, Flusssand, ein paar harten Steinen (zum Losklopfen des gröbsten Drecks) und seeehr viel Kraft und Geduld sauberkriegen. Es hatte schon einen Grund warum sie diesen Ferienjob nur einmal gemacht hatte! Und das wo sie ansonsten auch nicht wirklich wählerisch gewesen war. Aber ihr Hobby verbrauchte nunmal einiges an Feenstaub. Sie und ihre Freundinn Amira waren nämlich dafür bekannt leidenschaftlich Zaubereien auszuprobieren, mit alten Zaubern herumzuexperimentieren und neue zu entwickeln. Und dafür brauchte man nunmal Feenstaub.
    Was hatte Fiome im Weggehen noch gesagt? "Gibt es hier denn keine Fee die sich um solche Unfälle kümmert?" "Doch gibt ezz, " seufzte Leandra, "nur dummerweizze bin ich dazz." Es war ja schon öfter mal was schief gegangen, aber das hatte sich bisher immer schnell korrigieren lassen, bevor es der ganze Garten erfahren hatte. Deswegen hatte sie eigentlich die meiste Erfahrung in solchen Sachen und hatte bisher den anderen Gartenbewohnern immer helfen können, wenn denen mal ein Missgeschick passiert war.
    Sie wahnte sich Teiti zu: "Armer Kerl, tut mir echt Leid, dazzzz quazzi wegen mir zzein Feenzztaub zzum Teufel gegangen izzt. ZZag mal, zzind die Töpfe eigentlich immer noch zzo zzchwer zu reinigen?" Sie warf noch einen Blick in Richtung Küche und fuhr dann fort:" Aber immerhin einzz hat diezzer Lichblitzz eben bewirkt: Ich kann mich wieder teilweizze erinnern. Du kenzzt doch dazz Hobby von mir und Amira? Wir hatten diezzmal an einer etwazz grözzeren ZZache gearbeitet. Ich weizz leider noch nicht wazz ezz war, nur dazz wir lange darauf hingearbeitet haben. Ezz hat eigentlich auch viel länger gedauert alzz geplant, weil von Anfang an irgendwie der Wurm drin war in dem Projekt. Ich kann mir gut vorzztellen, dazzzz Amira und ich unzz dezzwegen auch in die Wollle bekommen haben. Im Nachhinein denke ich, ezz wäre wahrzzcheinlich bezzer gewezzen, dazz Ganzze zzein zu lazzen." Nach dem letzten Satz musste sie doch grinsen:" Obwohl ... wenn manzz genau nimmt, gibt es für eine Wizzentzzchaflerin doch nichtzz zzchönerezz alzz eine echte Herauzzforderung!" Nachdenklich fügte sie hinzu: "Aber Amira izzt noch nicht rein zzufällig hier vorbeigekommen?"

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  • Teiti musste ein Lachen unterdrücken, als sie sah, dass Limorana den Fremden nicht hinter die Theke zum Gläser spülen stellte sondern in die Küche schickte. Naja, die Töpfe hatten es auch wirklich mehr als nötig mal vernünftig geschrubbt zu werden. Und ein Bett hatte der Fremde, Fiome, ja ursprünglich auch noch geordert. Das war als bezahlung durchaus angemessen, vor allem ersparte es Teiti, dass sie Morgen in aller Frühe selber in der Küche stehen und schrubben musste. So hatte sie Zeit sich um Leandras Problem zu kümmern.

    "Ja, ich habe immer noch keinen gefunden der sich mit echter Begeisterung den Töpfen annimmt, deswegen sehen sie mal wieder furchtbar aus. Und nein, ich habe Amira seid einigen Tagen schon nicht mehr gesehen. Und etwas von ihr gehört habe ich auch nicht. Ihr wart hier, und habt erzählt, dass ihr was großartiges Neues ausprobieren wollt. Was das war habt ihr aber nicht verraten. Allerdings wolltet ihr am nächsten Tag zu Grimmwolf, er sollte euch irgendwas anfertigen. Danach habe ich euch beide nicht mehr gesehen, bis du heute so verändert hier reingestolpert bist. Tut mir leid. Aber vielleicht kann Grimm dir ja mehr sagen." Grimmwolf war der Schmied in diesem Teil des geheimen Gartens und, natürlich, ein Zwerg. Auch wenn man es von Zwergen eher anders erwartete, war er nicht gerade Stammgast bei Teiti. Ab und zu kam er mal auf ein Bier vorbei, allerdings war er eher Anhänger des dunklen, schweren Zwergenbieres, was Teiti nicht ausschenkte. Zwergenbier durfte nur in Zwergenschenken ausgeschenkt werden.

    Nur im Februar, da kam er jeden Abend in die scheckige Tulpe, im Februar war das Tannenbier soweit das es ausgeschenkt werden konnte. Beim ersten grummelte Grimm immer in seinen beeindruckenden Bart "Schmeckt fast so gut wie Zwergenbier." Nach dem dritten oder vierten Humpen legte er Teiti den Arm um die Schulter un lallte ihr ins Ohr, "Weischt, eischendlisch is dasch Tannenbier leckererer als Zwergenbier, aber pschschscht." Dabei presste er einen seiner dicken Finger auf den Mund und zwinkerte ihr beschwörend zu. Teiti mochte den Zwerg.

    "Weist du was?" Sie sah Leandra an, "Wenn du nichts dagegen hast komme ich Morgen mit dir zu Grimmwolf. Ich muss ihm eh noch ein Messer bringen was er mir reparieren muss." Und so erfuhr sie vielleicht noch etwas über das was Leandra und Amira vorgehabt hatten. Teiti würde es nie zugeben, aber sie war unglaublich neugierig. "Tut mir leid, das ich dir nicht mehr helfen kann. Aber ich halte die Ohren offen ob ich was über sie höre." Teiti stand auf, und nahm die leeren Gläser von Fiome und Leandra auf. "Kann ich dir noch was bringen?"

  • "Nein, danke ich glaube dazz reicht erzztmal." erwiedert Leandra." Und nein, ich habe nichtzz dagegen, wenn du morgen mit zu Grimmewolf kommzzt. ZZchliezzlich hatzzt du mich ja daran erinnert, dazz er vielleicht mehr wizzen könnte. Jetzzt zzollte ich mich aber vielleicht bezzer auf den Weg machen und gucken ob meine Hütte überhaupt noch zzteht ... obwohl ich glaub dazz hätte zzchon jemand mitbekommen, wenn die in die Luft gegangen wäre." Sie schmunzelte, ja wenn ihre Hütte explodiert wäre, dass hätte mit Sicherheit schon der ganze Garten gewusst.
    Das war ihr ja schon einmal passiert, als sie gerade erst angefangen hatte sie mit dem experimentellen Zaubern zu beschäftigen, mit dem Ergebniss, dass kaum 5 Minuten später die ersten besorgten als auch neugierigen Nachbarn vor der nicht mehr vorhandenen Tür gestanden hatten. Damals war die Geschichte allerdings auch mit ein paar versenken Augenbrauen und angekokelten Klamotten ausgegangen. Ihre nächstes Zu Hause hatte sie sich aber trotzdem lieber etwas abseits ausgesucht und eine alte Kastanie im hintersten Winkel im ehemaligen Ziergarten bezogen, statt wie zuvor in der Nähe des Kräutergartens. Seitdem war aber zum Glück nie wieder etwas größeres schief gegangen, bis heute halt.
    "Naja, wie gezzagt, zztehen wird zzie wahrzzcheinlich noch, die alte Kazztanie hat zzchon zzchlimmeres überzztanden, aber ich fürchte ezz wird ein noch grözzerezz Durcheinander herrzzchen alzz üblich. Dezzwegen zzollte ich mich wohl bezzer langzzam auf den Weg machen und nach dem Rechten zzchauen." Sie fing an in ihren Taschen nach Feenstaub zu suchen und hielt Teiti den Betrag für den Eichelsaft hin und fragte:"ZZoll ich dich morgen dann abholen, damit wir zzu Grimmwolf gehen können? Und wenn ja wann?"

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  • „Klar, mach das. Sobald die Ringelblumen ihre Blüten öffnen kannst du vorbei kommen.“ Teiti verabschiedete sich von Leandra und brachte die leeren Gläser zur Theke. Dahinter waren Maurynna und Toran beschäftigt Getränkebestellungen vorzubereiten und zu den Tischen zu bringen. Teiti schenkte Toran ein strahlendes lächeln. Er sprang häufiger ein wenn viel los war. „Danke, dass du eingesprungen bist.“ Sie blinzelte ihm zu. Er nahm ihr die Gläser ab und tauchte sie in das Becken mit Spülwasser das sich hinter der Theke befand.

    ]„Kein Problem, aber sag mal, wer war denn die geheimnisvolle Eidechse, und was hat es mit dem Fremden auf sich, der in der Küche über den Töpfen flucht?“ Er hatte leise gesprochen, so das nur Teiti ihn hören konnte. Sie beugte sich näher zu ihm und antwortete ebenso leise: „Die Echse, das war Leandra, irgendwas ist bei ihr und Amira gehörig schief gelaufen. Sie hat einiges vergessen, meint aber sie könne sich noch dunkel an einen Streit erinnern.“ Teiti zuckte leicht mit den Flügeln. „Wir wollen Morgen zu Grimm, mal sehen ob der was weis.“ Dann richtete sich Teiti wieder auf. „Und der Fremde arbeitet sein Bier ab, ein kleiner Unfall mit Leandra hat dazu geführt, dass er ziemlich blank ist.“
    Teiti überließ Toran und Maurynna ihrem Schicksal und ging in die Küche. Sie war sich ziemlich sicher, dass es keine Probleme gab, ansonsten hätte sich Limorana schon gemeldet, aber sie wollte lieber einmal nachsehen.