Posts by Nisha

    Auch unsere Elfen haben es endlich geschafft, die Weihnachtsvorbereitungen abzuschließen. Ab heute, können wieder Weihnachtsbäume im wilden Garten gefunden und gezüchtet werden. Ihr könnt sie bis zum 6. Januar einsammeln.
    Vom 16.12. bis zum 22.12. sind Weihnachtsgestecke im wilden Garten zu finden. Eine der alten Varianten kann nur gezüchtet werden, welche das ist, müsst ihr selber heraus finden.
    Ab dem 23.12. bis zum 29.12. könnt ihr den Stern der Weihnacht aus Weihnachtsstern und Weihnachtsbaum kreuzen.
    Am 16.12. öffnet der Weihnachtsmarkt seine Pforten und schließt am 25.12.
    Und zum Jahresende gibt es ab dem 29.12. noch eine Überraschung.


    Our elves are ready with their christmas preparations. From today until january 6th. You can find and breed christmas trees.
    From december 16th to december 22 christmas wreath waiting for you in the wild garden. One of the old variations are breed only, which one you have to find out.
    From december 23 to december 29 the christmas star can be breed from pointsettia x christmas tree.
    The christmas market is open from december 16. to december 29.
    And to the end of the year their is a surprise from december 29 on.

    This years halloween event starts at october 23rd and ends at november 8th.

    From october 23rd on until November 1th you can collect and breed Jack o' lanterns. Last years variants are breed only. The new can be breed and collect.
    From october 30th until november 1th scary figures hanging around and there are some surprises to discover.
    From november 1th until november 8th snappy tree stumps straying around the wild garden.


    Das diesjährige Halloween-Event beginnt am 23.10. und endet am 8.11.

    Vom 23.10. an könnt ihr bis zum 1.11. Schreckenskürbisse im wilden Garten sammeln und züchten. Die letztjährigen Varianten könnt ihr nur übers züchten erlangen. Die neue kann sowohl gezüchtet als auch gesammelt werden.
    Vom 30.10. bis 1.11. streunen schaurige Gestalten bei Flowergame herum und es gibt die eine oder andere Überraschung zu entdecken.
    Vom 1.11. bis 8.11. treiben die bissigen Baumstämme ihr Unwesen im wilden Garten.

    Tamira zog Mooskissen einem Eichhörnchenfell bei weitem vor. Zwar lebten auch darin eine Menge Krabbeltiere,aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie es darauf abgesehen hatten einen Pixie anzuknabbern oder auszusaugen war doch um einiges geringer. Doch bevor sie diese Erkenntnis mit ihren Begleitern teilen konnte, ertönte von draußen ein lautes Signalhorn. Alarmiert hoben die Gäste die Köpfe, doch die meisten senkten sie schon bald wieder, als sich der Signalton änderte. Nur eine alte Pixiefrau verließ laut schimpfend die Hopfenblüte: "Jeden Monat dasselbe Theater, immer wenn ich meine Schlüpper raushänge."

    Tamira, die halb aufgestanden war, ließ sich auf ihren Sitz zurück sinken. "Oh man, ist schon wieder Zeit für den Dugesast?" Figals Gesicht war ein einziges Fragezeichen. "Du kennst den Dugesast nicht? Wo auch immer du herkommst, euch fehlt da echt nichts." Tamira stand auf. "Los komm mit. Den Durgesast muss man wenigstens einmal gesehen haben." Vor der Tür der Hopfenblüte blieb die Pixie kurz stehen. Aus der Ferne waren laute Rufe und ein merkwürdiges Geräusch zu hören. Es klang so, als ob etwas kleines durch die Luft flog und dann auf den Boden prallte. "Scheinen diesmal nur kleine Samen zu sein." murmelte Tamira und hob ab. "Kommt, von weiter oben kann man ihn besser erkennen udn es ist sicherer wenn man draußen ist."

    Die drei Pixies flogen durch das Blättergewirr weiter nach oben, bis Tamira schließlich auf einem Ast landete. "Der Durgesast ist eher ein Lästling als wirklich ein Schädling." Erklärte sie, während sie sich prüfend umsah. "Groß wie eine Königskerze trampelt er hier einmal im Mondumlauf durch und wirft wie blöde mit Blumensamen um sich. Dabei sind es jedesmal neue Samen. Dahinten ist er." Tamira deutete auf einen dunklen Schemen, der sich einen Weg durch das Königreich bahnte. Sie kniff die Augen zusammen, es war schon etwas länger her, dass die sich den Durgesast angesehen hatte. Sein massiger Körper wurde von zwei Beinen getragen, über denen eine deutliche Wölbung hervortrat. Im Pixireich gab es rege Diskussionen darüber, ob dass, was den Durgesast bedeckte nun Fell oder Kleidung sei. Zwar sah er jedesmal anders aus, was für Kleidung sprach, allerdings konnte sich kein Pixie vorstellen, dass so ein dummes Wesen intelligent genug sein konnte, sich Kleidung anzufertigen. Und dumm musste er sein, so rücksichtslos wei er jedensmal durch ihr Land fuhrwerkte. Und immerhin würde er auch jedesmal andere Samen dabei haben, vielleicht bestimmte ja der Fellwuchs die Samenauswahl, oder die Samenauswahl das Fell. Soi ganz sicher konnte Pixie da nun nicht sein. Oben drauf balancierte ein kleiner runder Kopf mit spärlichem Haarwuchs. Merkwürdige Auswüchse wuchsen über die Augen, die dahinter irgendwie vergrößert aussahen. Tamira hatte mal ein Gespräch zwischen zwei alten Pixies mit angehört von denen der eine schwor, dass das Ding über den Augen keine Auswüchse wären, sondern ein Gerät, dass der Durgesast abnehmen konnte. Seine zwei Arme waren ständig in Bewegung, griffen in einen großen Beutel um seine Körpermitte, kamen wieder hervor und warfen mit Schwung eine handvoll Samenkörner von sich. Immer und immer wieder. Wie kleine Geschosse schlugen sie in dem Pixiereich ein und je nachdem um was für Samen es sich handelte, verursachten sie mehr oder weniger großen Schaden. Besonders schlimm war es vor ein paar Jahren gewesen, als er mit Kürbissamen um sich geworfen hatte. Einer der Samen war durch das königliche Schlafzimmerfenster geflogen und hatte beinahe den König enthauptet. Dieser hatte daraufhin seine Wachen zusammen gerufen und den Angriff auf den Durgesast befohlen, doch der ließ sich danach für lange Zeit nicht mehr blicken. Und als er endlich wieder auftauchte, war Prinzessin Merilis inzwischen so alt geworden, dass der König seine Wachen lieber dazu abstellte die Prinzessin zu bewachen anstatt den Durgesast zu verjagen. Und so musste das Pixievolk damit leben, dass er regelmäßig ein ziemliches Chaos veranstaltete.

    "Schmedderling du hübsches Ding, such dir eine Tänzerin..." leise summend hing Tamira über Fingals Schulter und betrachtete beduselt seine auf und zuklappenden bunten Flügel.
    Schließlich erreichte die Wächterprozession die Hopfenblüte. Reges Treiben herrschte in der kleinen Lokalität und nur mit Mühe fanden die drei einen freien Tisch.
    "Wuppsa!" Kommentierte Tamira, als Fingal sie sanft abstellte und auf einen der Stühle gleiten ließ. "Du machst dich gut als Träger du Schmedderling!" Sie kicherte albern, ein Zustand der erst besser wurde, als ein Teller mit einem heißen Pfannkuchen vor ihr stand auf dem ein kleiner Honigsee schwappte.
    "Mjamm, lecker! Ich glaub ich brauch mehr davon? Ihr auch noch?" Fragend sah sie ihre beiden Begleiter an. Der Alkoholrausch ließ langsam nach und nach und nach klärten sich ihre Gedanken und sie erinnerte sich daran wie sie sich auf dem Weg hierher verhalten hatte, ihre Ohren nahmen den Farbton frisch aufgeblühter Mohnblüten an.

    "Ach was, die sind ihr Geld allemal Wert und genau das Richtige um deine Aufnahme bei den Bogenschützen zu feiern." Tamira sah Fingal mit leicht glasigem Blick an. "Bogenschütze, wär ich auch fast geworden, hab aber das Minimalgewicht um drei Federkiele unterschritten. Damit bin ich wohl die einzige Frau, die sich darüber beschwert, zu leicht zu sein." Sie lachte laut auf und hakte sich bei dem inkognito Prinzen und Lenwe unter und zog sie energisch den Weg zur Hopfenblüte entlang. "Dann bin ich bei der Prinzessinnenwache gelandet. Gar nicht so übel der Job, wenn man auf rumstehen und so steht." Sie ließ Lenwe los, schnappte sich seinen Krug und nahm einen tiefen Zug. "Aber," sie setzte den Biekrug ab und sah kritisch hinein, dann drehte sie ihn auf den Kopf und schüttelte ihn hoffnungsvoll nur um anschließend betrübt den Kopf zu schütteln. "Mist, schon leer. Wo war ich? Ach ja, rumstehen und so. Is aber ein ehrenwerter Job, ehrenwert, weil... die Prinzessin beschützt werden muss." Schwankend stand Tamira da. "Prinsessin muss beschützt werden, weil... isch hab su viel gedrunken und die Prinsessin will gar nicht beschützt werden, weil sie gar nicht heiraten will." Sie gab Fingal einen Schubs. "Hörst du das, du, du prinsengleicher Schmetterlingsflügler? Sie will gar nicht heiraten, vor allem keinen daher gelaufenen Prinsen den sie gar
    nicht kennt." Tamira ließ sich auf den Boden plumpsen und versteckte ihr Gesicht zwischen den Händen. Leise Schluchtzer waren zu hören. "Isch hab suviel gedrunken und... sniff und die Prinsessin will gar nicht heiraten..."

    "Die Prinzen des Heckenreiches haben Schmetterlingsflügel. Es herrschen vor allem die Farben blau und purpur vor, das besondere an ihnen ist, dass sie alle goldene Sprenkel aufweisen." Dozierte Meister Nigor. "Der Herrscher des Heckenreichs ist sehr traditionell eingestellt..." Merilis verdrehte die Augen und kritzelte kleine, bewaffnete Pixies auf das Buchenblatt das ihr als Papier diente. Von den Ausführungen ihres Lehrers bekam sie nichts mit.

    "Na dann willkommen in der Truppe. Hat der Kommandant schon etwas gesagt, in welchem Bereich du eingesetzt wirst?" Tamira prostete Fingal mit ihrem Bier zu. Seine erwähnung von Essen klang gut, drei Holunderschnaps auf leeren Magen nach einer langen Nachtschicht, dass würde sich später noch böse rächen.
    "Hey Teiti, wer steht denn heute bei dir in der Küche?" rief sie der Kneipenwirtin zu. "Thorew, er versucht sich mal wieder am Schneckeneintopf." Gab Teiti etwas betrübt zurück. Thorew war so ziemlich der schlechteste Koch den es im ganzen Königreich gab. Tamira hatte noch nicht rausgefunden, was genau der Grund war dass Teiti ihn beschäftigte, aber es gab unbestätigte Gerüchte, dass die Wirtin Thorews Vater einen ziemlich großen Gefallen schuldete oder auch einen beträchtlichen Geldbetrag. Die ganze Geschichte war ziemlich nebulös, doch wenn man Teiti darauf ansprach konnte man damit rechnen die nächsten zwei Wochen nur schales Bier in der gescheckten Tulpe zu bekommen.
    Tamira verzog das Gesicht. "Also hier solltest du Heute nichts zu dir nehmen, wenn du Wert auf deine Magenschleimhaut legst." sagte sie zu Fingal. "Aber was zu beissen wär nen Plan. Wir könnten rüber zur Hopfenblüte, die haben echt gute Pfannkuchen. Benutzen dafür wohl Rebhuhneier die sie erst von der Grenze hierher bringen lassen. Und dazu dann einen Klecks Honig." Tamira lief das Wasser im Mund zusammen und ihr magen begann laut zu grummeln. "Also was auch immer ihr tut, ich geh mir jetzt ein paar Pfannkuchen holen." Sie trank ihr Bier in einem Zug aus und stand leicht schwankend auf.

    Erleichtert brachte Tamira die Wachablösung hinter sich und steuerte das Wachhaus an um dort ihre Rüstung und die Waffen abzulegen. Die meiste Zeit war sie gerne Wächterin der Prinzessin doch nach dieser NAcht war sie froh, die Verantwortung für die Prinzessin erstmal in andere Hände zu geben. Sie steuerte die gescheckte Tulpe an, die Stammkneipe der Wache. Nicht nur, weil sie nur einen Flügelschlag mit Rückenwind vom Wachhaus entfernt lag sondern auch, weil es dort das beste Bier in der weiteren Umgebung gab.

    "Du siehst aus wie vom Tannenzapfen überrollt. War wohl ne schlimme Nacht." Stellte Teiti, die Wirtin und Besitzerin der gescheckten Tulpe fest, während sie Tamira ein Tannenbier zuschob. "Nass, kalt, angefüllt mir durchgedrehten Pelzträgern und scheinbar entflohenen Prinzessinnen." Antwortete Tamira müde. "Gib mir noch einen Holunderschnaps." Sie warf Lenwe, neben dem sie am Tresen lehnte einen Blick zu. "Auch einen? Ich geb einen aus." Sie sah Fingal durch die Tür hereinkommen und hob grüßend die Hand.


    Prinzessin Merilis ließ sich genervt einkleiden, während ihre Mutter ihr einen Überblick über ihren Tagesablauf gab. "Heute Morgen hast du eine Lektion in Flügelmusterkunde bei Meister Nigor, er wird dich über die verbreitesten Flügelformen und Farben der umliegenden Königreiche informieren. Ich erwarte von dir, dass du dich, sollte es soweit sein, nur von einem Prinzen entführen lässt, der passende Flügel aufweist. Komm ja nicht auf die Idee, dich von einem libellenflügeligen Rumtreiber aus dem Seerosenteich entführen zu lassen." "Ich lass mich gar nicht entführen." Murmelte Tamira wütend vor sich hin, während ihre Mutter mit ihrem Monolog fortfuhr. Das Dienstmädchen warf ihr einen erschrockenen Blick zu. "Aber Prinzessin, ihr wollt doch später mal Kinder haben." Tamira warf ihr einen verwunderten Blick zu. Was hatte entführt werden mit Kinder kriegen zu tun, glaube sie etwa Prinzessinnen würden durch das Entführen schwanger?

    Entschuldigt Leute, der Thread kommt arg spät aber hier ist er, euer Mittsommer Zauberfarn Thread. Noch bis zum 7.Juli könnt ihr die Samen im wilden Garten finden und den Farn kreuzen.

    Sry guys, this thread is really late but here it is your midsummer marvel fern thread. Until July the 7th you can collect the seeds in the wild and breed them.

    "Feldwebel, warte!" Tamira war Lenwe durch das Blättergewirr der Eiche gefolgt. ""Planlos losflattern bringt im Moment ja nicht sehr viel. Ich würde vorschlagen, wir schauen an den Beiden wahrscheinlichsten Plätzen nach an denen sich die Prinzessin um diese Zeit aufhalten würde. Ich vermute den großen, toten Ast der ganz oben aus der Eiche ragt kennst du? Von dort kann man den Sonnenaufgang sehen, etwas was die Prinzessin gerne tut. Wenn du dort nachsiehst, dann fliege ich zum großen Ameisenhaufen. Ich verstehe nicht was sie immer wieder dorthin zieht, aber wir haben sie dort schon häufiger wieder aufgegriffen." Die beiden Orte die Tamira genannt hatte, waren tatsächlich Orte an denen sich Prinzessin Merilis gerne aufhielt. Und der tote Ast hatte noch andere Vorteile: Er lag so, dass der Feldwebel auf dem Weg zurück zum Hauptquartier der Wache führte der direkte Weg nicht noch einmal am Zimmer der Prinzessin vorbei und Tamira rechnete sich aus, dass der Feldwebel eine genauso lange und feuchtkalte Nacht hinter sich hatte wie sie und einfach nur froh war, wenn seine Schicht zuende war. Zudem war der Weg zu dem Ast nicht allzuweit, jedenfalls kürzer als zu dem Ameisenhaufen, sie würde den Feldwebel also nicht unnötig weit durch die Gegend scheuchen und der Ausblick auf den Sonnenaufgang war wirklich spektakulär, das war vielleicht ein kleiner Trost.

    Aufseufzend ließ sich Merilis auf ihr Bett sinken und zog sich den Helm vom Kopf. Das war Heute verdammt knapp gewesen, sie würde das nächstemal besser aufpassen müssen und sich die passenden Waffen besorgen. Sie warf einen Blick auf den Holzdolch, auf der gehärteten Klinge sah man die feine Holzmaserung, von der Maserung her würde sie auf Olivenholz tippen. Teuer und hochwertig. Merilis verzog das Gesicht zu einem Grinsen, da waren die Langweiligen Lektionen ihrer Mutter zum Thema "mit welchen Materialien statte ich mein Schloss aus" ja doch mal zu was gut gewesen. Sie sah auf, als draußen der Gesang eines Haussperlings begann, in ein paar Minuten würde die Sonne aufgehen. Schnell legte sie die Rüctung ab und versteckte sie zusammen mit dem Dolch wieder in der Kiste unter ihrem Bett. Sie schaffte es gerade noch so sich unter ihre Bettdecke zu verkriechen bevor ihre MAgd ins Zimmer kam und begann Merilis Kleidung für den heutigen Tag zurecht zu legen. Die Prinzessin stellte sich schlafend und dachte darüber nach wieviel aufregender das Leben als Wache doch wäre.

    Tamira ignorierte Finn, denn etwas anderes stieß ihr sauer auf aber sie sah darin auch eine Chance aus dem ganzen Schlamassel wieder herauszukommen in das sie Prinzessin Merilis gebracht hatte. "Ich will ja nicht auf Prinzipien herumreiten," sagte sie daher an Lenwe gewandt, "aber wie kommt ein einfacher Grenzwächter dazu, der Wache der Prinzessin Befehle zu erteilen? Du," sie deutete auf Lis, "wirst in den Gemächern der Prinzessin nachsehen, ob sie dort ist. Du bist nicht hinreichend ausgerüstet, um hier draußen auf Suchaktion zu gehen. Melde der Wachablösung was hier vorgefallen ist. Und ich werde mich mit dir hier draußen umsehen."
    Merilis zögerte, aber nur kurz. Es war nicht ihre Art Freunde noch tiefer in die Wildschweinsuhle zu ziehen als unbedingt notwendig. Wortlos drehte sie sich um und flog zu ihrem Zimmer zurück.

    "Diese Neulinge, immer hat man Ärger mit ihnen." Murmelte Tamira leise vor sich hin, während sie der Prinzessin nachsah.

    "Da keiner von uns hier die Befugniss hat zu entscheiden ob ihr für die Wache taugt oder nicht, schlage ich vor, wir behalten hier unsere Waffen hübsch bei uns und ihr macht euch auf den Weg zum Hauptmann und tragt dort euer Anliegen vor." Sollte einer ihrer Vorgesetzten hier auftauchen oder der Feldwebel auch nur die kleinste Andeutung machen, dass hier bei ihrer Wache irgendwas faul war, sie würde in arge Erklärungsnot geraten. Und diese Not würde noch größer werden, sollte sich ein vermeintlich freundlicher Anwärter auf die Wache als Angreifer herausstellen, dem sie auch noch ihren Speer geliehen hatte damit er sein Können beweise. "Folgt einfach dem Stamm nach unten bis zu dem Astloch von dort links um den Stamm herum, dem nächsten Ast folgst du bis zum Weißdorn, dort findest du das Hauptquartier der Wache." Tamira deutet in die beschriebene Richtung. "Und wenn sich herausstellen sollte, dass ihr ein unbescholtener Bürger seid, würde ich mich freuen, wenn wir uns heute Abend auf ein Wipfelbier in der gescheckten Tulpe treffen. Nichts für ungut, aber die Prinzessin war in den letzten Tagen wieder etwas übermütig und wir sind alle etwas angespannt." Nur mit Mühe konnte sich Merilis zurückhalten bei Tamiras Worten nicht empört die Arme zu verschränken.

    "Soso," Tamira trat einen Schritt vor und musterte den Neuankömmling misstrauisch. "Ihr wollt euch also für die Wache bewerben. Und dafür schleicht ihr noch vor Sonnenaufgang vor dem königlichen Palast herum? Also entweder seid ihr nicht der Hellste oder ihr habt etwas ganz anderes im Sinn und das ist nur eine Ausrede." Grimmig ließ sie die Hand auf den Schwertgriff sinken.

    Die Prinzessin zog einen Schmollmund, als sie die Worte des Feldwebels hörte, was aber aufgrund des Helmvisiers keiner sah. "Also ich würde um nichts in der Welt mit der Prinzessin tauschen wollen." sagte sie, während sie sich einen Honigdrop aus dem Beutel fischte und nachdenklich zwischen den Fingern rollte. Tamira gab ihr einen warnenden Stoß in die Seite, den Merilis aber ignorierte. "Jetzt mal ernsthaft, wollt ihr den ganzen Tag nichts anderes machen als Kleider anprobieren, auf langweiligen Empfängen rumsitzen und euch von eurer Mutter und der Zofe Reden anhören, darüber, wie wichtig es ist die Traditionen zu achten? Was ist das überhaupt für eine bescheuerte Tradition, die darauf abzielt, aus einer Person nichts weiter als einen Preis zu machen?"
    "So schlimm wird der Prinz schon nicht sein, der es in ferner Zukunft vielleicht einmal schafft die Prinzessin zu entführen. Immerhin muss er erst an uns vorbei und dass wird ja wohl nur einer versuchen, der es auch wirklich ernst meint." Versuchte Tamira ihre Freundin zu trösten. Vor dem Feldwebel konnte sie schlecht zugeben, dass sie das Ganze für barbarisch und mehr als altmodisch hielt. Nur zu schnell konnte das als mangelnde Loyalität fehlgedeutet werden.
    Merilis gab ein gehässiges und sehr unprinzessinenhaftes Schnauben von sich. "Dir ist schon bewusst, dass eine Prinzessin umso mehr im Wert steigt, je mehr Wachen bei der Entführung von ihr draufgehen?" Merilis ahmte die näselnde Stimme der Königin nach: "'Dein Vater hat zwölf Mann verloren als er versucht hat mich zu entführen und sieben meiner Wachen haben ihr Leben für mich geopfert. Es war eine geradezu heldenhafte Entführung. Bei Königin Yasiras Entführung wurden beispielsweise nur zwei der Entführer gefangen genommen bevor sie in die Hände ihres jetzigen Mannes gefallen ist, was nicht gerade ein gutes Licht auf ihre Wachen fallen lässt, die waren sehr nachlässig würde ich sagen.' äh, das hat die Königin Gestern erst der Prinzessin erzählt. Ich hatte zu dem Zeitpunkt Wache und konnte es nicht wirklich überhören. Fast zwanzig Tote nur um am Ende sagen zu können, ich bin was wert? Also ich weis ja nicht."
    "Also ich wäre jederzeit bereit, mein Leben für die Prinzessin zu opfern." Tamaris klang beinahe wütend. "Das ist unsere Aufgabe, sie im Notfall mit dem Leben zu beschützen. Und jeder der sich für ihre persönliche Leibgarde rekrutieren lässt, sollte sich dessen bewusst sein. Um auf deine Frage zurück zu kommen Feldwebel, die Schicht endet bei Sonnenaufgang." Und wenn der Feldwebel bis dahin nicht verschwunden ist, werden wir zwei ein nettes Problem haben zu erklären, warum wir hier zu zweit Wache halten und du zudem keine Waffen dabei hast, dachte sie im Stillen bei sich.

    "Äh." Merilis starrte die wütende Wache vor sich etwas verstört an, was durch die Gesichtsmaske aber glücklicherweise nicht so auffiel. Tamira hingegen hatte Haltung angenommen, ein Reflex wenn sie angeschrieen wurde. "Wir halten Wache vor den Gemächern der Prinzessin?!" Merilis machte eine wage Handbewegung in Richtung ihres Schlafgemachs. "Die Königin war beim letztenmal nicht sehr erfreut, als sie erfuhr, dass ihre Tochter sich heimlich über den Balkon verdrückt hatte." Das war die Untertreibung des Jahrhunderts, genau genommen hatte ihre Mutter drei Tage lang geschäumt vor Wut und Merilis hatte sich eine Standpauke anhören müssen das sie Wochen später nur bei dem Gedanken daran blutende Ohren bekam. Zudem war sie dazu verdonnert worden mit zu helfen ihr zukünftiges Hochzeitskleid mit winzig kleinen Perlchen zu besticken die die Angewohnheit hatten ihr aus den Fingern zu gleiten und überall im Zimmer herumzu kullern. Sie hatte mehr Zeit damit zugebracht die verlorenen Perlen wieder einzusammeln als dass sie welche auf ihr Kleid gestickt hätte.
    Tamira trat einen Schritt nach vorne, bevor der Feldwebel allzuviel Aufmerksamkeit auf die scheinbare Wache richten konnte. "Ist die Gefahr durch die felligen Eindringlinge gebannt Feldwebel? Es gab keine offensichtliche Bedrohung, daher haben wir unsere Stellung nicht verlassen." Tamira war klar, dass ihre Worte nicht die klügsten waren, sie klangen eher nach fauler Ausrede, aber sie wollte auf keinen Fall, dass der Feldwebel allzuviel Aufmerksamkeit auf die Prinzessin richtete, denn ihm würde garantiert nicht entgehen, dass sie zwar die Rüstung der königlichen Wache trug, aber nicht die dazu gehörigen Waffen.

    Merilis Dentagora, die älteste Tochter von König Sinistar und Königin Malvina, stand auf dem hölzernen Balkon vor ihrem Schlazimmer und atmete tief die kalte Morgenluft ein. In der Ferne hörte man einen Kuckuck rufen, die Sonne würde in einer Stunde aufgehen.
    Weit spreizte sie ihre schillernden Flügel ab und gähnte herzhaft. Ihre Mutter würde die Krise bekommen, wenn sie wüsste, dass Merilis schon auf war und in Begriff, ihre Gemächer zu verlassen. "Das geziemt sich nicht für eine Prinzessin, einfach so im Schloss herum zu stromern. Vor allem nicht um diese Tageszeit. Das entspricht nicht der Tradition." So oder so ähnlich würden die Worte ihrer Mutter lauten, wenn sie es wüsste. Überhaupt Tradition, Merilis verzog den Mund, Tradition bedeutete dem Volk der Pixies alles, doch würde es an der Tradition liegen, dass sie bald jegliche Freiheiten verlieren würde.
    In einigen Wochen wurde sie 17 und damit offiziell erwachsen. Doch ihre Zukunft würde nicht daraus bestehen, dass sie einen Beruf erlernte, sich einen Mann aussuchte und ein friedliches Leben führte. Ihr Schicksal war durch die Tradition vorbestimmt. Sobald sie volljährig wurde, würde sie auf Schritt und Tritt von einer halben Armee begeleitet werden die verhindern sollten, dass sie von einem der männlichen Sprösslinge der angrenzenden Königshäuser entführt werden würde. Und die Prinzen würden alles daran setzen sie trotzdem zu entführen um sie anschließend zu heiraten. Soviel zum Thema freie Partnerwahl.
    Ein leiser Pfiff riss Merilis aus ihren Gedanken. Sie sah Tamira, eine ihrer Wachen und ihre beste Freundin, die auf einem der Äste der großen Eiche in der die Pixies lebten, stand und ihr hektische Handzeichen gab. Eine der Wachen würde gleich an ihrem Zimmer vorbeikommen und wenn Merilis auf dem Balkon stehen blieb sie entdecken. Die junge Pixie zog sich in ihrZimmer zurück und zog eine Kiste unter ihrem Bett hervor. Sie schob einen Fächer und eine kaum angefangene Stickarbeit zur Seite, unverzichtbare Dinge für eine Prinzessin, jedenfalls aus Sicht ihrer Mutter. Unter dem Kram lag ein großer Beutel, der eine Rüstung der persönlichen Wache der Prinzessin enthielt, die perfekte Tarnung um sich unerkannt durch das Schoß zu bewegen.
    Die Rüstung bestand aus einem leichten Brustpanzer, einem Helm sowie Arm und Beinschienen die aus den grüngold schillernden Chitinpanzern von Rosenkäfern gefertigt war.
    Die Flügel wurden von einem dicht gewebten Netz aus Spinnenseide geschützt. Insgesamt war die Rüstung so leicht, dass es immer noch möglich war zu fliegen. Merilis befestigte das dunkelrote Tuch vor ihrem Gesicht, das dafür sorgte, dass nur noch ihre Augen zu sehen waren. Was auch immer der Grund dafür war, die Tradition verlangte, dass die königliche Wache ihr Gesciht verbarg. In diesem Fall kam ihr die Tradition mal zugute, denn auf diese Weise konnte sich Merilis durch das Schloss bewegen ohne dass es auffiel.
    Nachdem sie die Rüstung angelegt hatte, huschte sie hinaus auf den Balkon und flog, nach einem Handzeichen von Tamira, dass die Luft rein war, zu ihrer Freundin
    hinüber. "Guten Morgen Tam. Kommst du nach deiner Wachablösung noch mit zu Andarga? Ich war schon seit Tagen nicht mehr bei ihm und brenne auf Neuigkeiten." begrüßte Merilis ihre Freundin.
    "Morgen Lis, zu dem alten Muffeltroll?" Tamira war nur mäßig begeistert. Es hatte nicht wenig geregnet die Nacht und obwohl die Rüstung wasserdicht war, war sie doch ziemlich durchgefroren. "Na wenns denn sein muss." Die Prinzessin überhörte den gegrummelten Protest ihrer Freundin, ein Resultat der königlichen Erziehung. "Wir sehn uns dann gleich da. Ich hab nur noch knapp zwei Stunden bis..." Sie kam nicht dazu, zu erwähnen was in zwei Stunden sein würde, denn Tamira zog sie auf einmal zu sich heran und schob sie hinter sich in eine Nische in der Baumrinde. Lautes Keckern schallte durch den Wald und auf einmal flitzte ein rötliches, bepelztes Lebewesen an ihnen vorbei, ein laut schimpfendes Eichhörnchen. Verfolgt wurde es von einem Baummarder. Der kleine Nager hangelte sich an einem Ast entlang, dicht gefolgt von seinem Jäger, während die Pixies ihnen mit besorgtem Blick nachsahen. Erleichtert atmeten die beiden jungen Frauen auf, als die Bedrohung vorüber war. Hätte der Marder sie erblickt, hätte es leicht passieren können, dass sie zur Beute auserkoren worden wären, immerhin war ein Pixie nicht viel größer als ein Eichhörnchen und aus Sicht eines Marders auch nicht schwerer zu Fassen.