Posts by Anari

    Alyjosch war kein 10 Minuten unterwegs, da hatte er das Gefühl unter den Strahlen der Sonne zu zerfließen. 'Was musst du dich auch zur heißesten Stunde des Tages aus deinem eigenen Haus jagen lassen', fluchte er innerlich. Jetzt war er allerdings hier draußen, die Luft flirrte, sein Hut hing zu Hause am Haken und zu trinken hatte er auch nichts dabei. Und fast der gesamte Weg bis zur Gescheckten Tulpe lag in der prallen Sonne. Als ihm das klar wurde fing er laut an zu fluchen. "Klasse, wirklich klasse", ich hol mir noch nen Sonnenstich! Oder nen Hitzschlag. Oder beides! Und alles nur wegen Mutter und ihren Kirschen! Wenn das so weiter geht, zieh ich aus! Ja genau, ich ziehe-" Er blieb abrupt stehen und blinzelte wie bescheuert. Sein Verstand musste längst gegrillt worden sein oder er haluzinierte. Da lief doch gerade ein Zwerg mit einem dicken Schal um den Hals an ihm vorbei, drückte etwas an die Brust und lächelte entrückt vor sich hin!
    Aber das Bild ging nicht weg, egal wie oft er sich die Augen rieb oder sich kniff. 'Okay, ist gut jetzt. Du wusstest doch schon immer, das Zwerge einen Hasch-mich haben. Geh einfach weiter!' Alyjosch rieß sich von diesem seltsamen Anblick los und wandte sich wieder der Tulpe zu. Das war nichts, das ein gutes Eichelbier nicht aus seinem Kopf spülen würde.

    Alyjosch

    Der von seiner Mutter geplagte Junggeselle gehört zur Wache des Wilden Garten, der dank der Kirschen und Haselnüsse über eine zweite Einnahmequelle verfügt.

    Der stattliche, recht breitschultrige Kobold mit braunem, wildem Haar und ebensolchen Augen ist ein rechter Mädchenschwarm und heiß begehrt - bis die Damen seine Mutter kennenlernen, ein waschechter Haus- und Schwiegerdrache.

    Wenn er nicht im Dienst ist findet man ihn entweder auf seinem Dach bei Reparaturen oder in der Gescheckten Tulpe, wo er sich mit Freunden von seiner Mutter erholt.

    Anari

    Feenscheue Blütenmalerin.
    Sie lebt in einem von Rosen überwucherten Vogelhaus, recht nah an der alten Villa und damit weit ab von den anderen Bewohner des Wilden Garten.

    Sie wirkt trotz ihres schlanken Wuchs, ihrer langen, offenen, blonden Haare und klarem Gesicht unscheinbar, da sie den Blick und die Schultern gesenkt hält, der schlichten graubraunen Kleider und wegen ihrer Ampfer-Rindeneulen förmigen und farbigen Flügel.

    Alyjosch fluchte. Allerdings aus einem ganz anderen Grund.
    Die zweite Böe hatte erneut Kirschen gelöst, die mit heftigem Getöse auf sein Haus prasselten. Hierher hätte er definitiv nicht ziehen sollen! Aber nein, er hatte wieder auf seine Mutter hören müssen, wie toll es wäre, reife Kirschen direkt vor der Tür zu haben und im Herbst die Nüsse des Haselbusches, in den es gebaut war. Er kam ja kaum zu was anderem als das Dach reparieren und Vögel und Eichhörnchen zu verjagen!
    Klar, mit Nüssen und Kirschen war er reichlich versorgt aber das änderte nichts an der ganzen unleidigen Arbeit und daran, dass der Herbst ihm jedesmal das Dach abdeckte.
    Zwack!
    "Wie oft habe ich dir gesagt, dass du nicht fluchen sollst?" Seine Mutter funkelte ihn finster an, die Hand nach dem Schlag auf seinen Hinterkopf immer noch erhoben.
    "Oft Mutter."
    "Wohl noch nicht oft genug! Du bist jetzt 143. Ein Mann im mittleren Alter. Gut gestellt, gut gewachsen und immer noch nicht verheiratet. Und? Was glaubst du, woran das liegt?"
    Alyjosch verdrehte die Augen.
    "Oh, nein, mein Junge, komm mir nicht so! An deinen schlechten Manieren liegt das. Ooohhh, was habe ich nur falsch gemacht?!?" Theatralisch ließ sich seine Mutter in den Ohrensessel fallen.
    "Tut mir leid Mutt-"
    "Nichts tut dir leid", brauste sie auf und erhob sich fast wieder. "Wenn es das nämlich täte, dann würdest du was daran ändern!"
    "Mutter, bitte!"
    "Geh! Geh, kümmer dich um das Dach oder die Gescheckte Tulpe! Mach dir um mich, deine arme, alte Mutter, keine Gedanken! Ich will ja nur, dass es dir gut geht, aber was kümmert es dich?"
    "Mutter!"
    "Fall mir nicht ins Wort! Das ist noch so etwas, was du nie gelernt hast. Ich sorge mich um dich, versuche, dafür zu sorgen, dass es dir g-"
    "Das reicht jetzt Mutter! Ich werde mir das nicht länger anhören." Wütend stapfte er zur Tür, während seine Mutter weiter jammerte und schimpfte, was er sogar noch ein gutes Stück des Weges Richtung Salbeibusch hörte.

    Einen Moment lang hatte Anari an die Gescheckte Tulpe gedacht aber dann war ihr klar geworden, wieviele Leute dort sein würden. Zu viele! Feenscheu wie sie war sollte sie vielleicht nicht gerade damit anfangen.
    Aber wo dann?
    Während sie noch überlegte kam eine erneute frostige Böe auf und überraschte sie völlig. Sie erfasste sie, brachte sie aus dem Gleichgewicht und schleuderte sie heftig in einen alten Johannisbeerbusch.
    "Autsch", entfuhr es ihr.
    Anari brauchte eine Weile um sich zu orientieren. Sie hing kopfüber irgendwo im oberen Drittel zwischen den letzten überreifen, roten Beeren, den Blättern und Zweigen. Ihr Kleid und ihre Haare hatten sich verfangen, ihr Rücken und Arme schmerzten und ein Flügel fühlte sich komisch an, sie konnte ihn aber nicht sehen noch recht bewegen.
    'Na großartig! Was mach ich jetzt', fragte sie sich und versuchte sich zu drehen.
    "AGH-"
    Lichtblitze zuckten durch ihr Blickfeld, Schmerz färbte es rot und lies Übelkeit in ihr hoch steigen. Mühsam rang sie nach Atem.

    Oh, wow! I didn't knew that. I knew about the US, England and toast cause I've been to England and heared about US bread but didn't thought about it while I drew the Bread. But while I've been to England I didn't searched for 'Quark' and while I talked to friends who visited both countries 'Quark' never came up.

    Yes Chevalier, it's a dark rye bread with 'Quark' and chives. I love that. <3

    Sorry for causing confusion. ;)


    Oh, wow! Das wußte ich nicht. Ich wusste das mit England, Amerika und Toast, weil ich in England war und viel über amerikanisches Brot hörte dachte aber nicht daran, als ich das Brot zeichnete. Und als ich in England war habe ich nicht nach Quark gesucht und während der Gespräch kam das Thema auch nicht auf.

    Ja Chevalier, es soll ein Vollkornbrot mit Quark und Schnittlauch sein. Ich liebe das. <3

    Tu mir leid, dass ich Verwirrung gestiftet habe. ;)

    Actually it should be a white variant. I tried light greens but white Blossoms are very difficult. I'll try to do better next time! ;)

    Eigentlich soll das eine weiße Variante sein. Ich habe es mit hellen Grüntönen versucht aber weiße Blüten sind sehr schwer. Ich versuche es das nächste Mal besser hinzubekommen! ;)

    A Bonsai is a tree carefuly groomed to stay small but still resemble it full grown compatriots.

    That's an interessting idea for sure. :)

    Ein Bonsai ist ein sorgfältig gepflegter Baum, klein gehalten aber so geschnitten, dass er den Wuchs seiner voll ausgewachsenen Vettern wiedergibt.

    Definitiv eine interessante Idee :)

    Ein ungewöhnlich kühler Wind fuhr durch den Wilden Garten. Es war Spätsommer und in den letzten Tagen sehr warm gewesen. Er ließ unreife Hagebutten schwanken, verteilte letzte Blütenblätter und ließ die Bewohner dieses Ortes erschauern. Dann war er genau so schnell verschwunden, wie er gekommen war. Die Hitze senkte sich wieder über den Garten und nach und nach fingen die Grillen wieder an zu zirpen...

    Anari sah auf die neue Blüte hinunter und seufzte. Dies würde ihre dritte in diesem Jahr werden und irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, das irgendwas mit ihr nicht stimmte. Schon die letzte war ihr schwerer gefallen als sonst, als es gedurft hätte.
    Was war los? Lag es an ihr?
    Sie legte die Blüte bei Seite und streckte ihre Flügel. Ihr war klar, dass sie etwas tun musste, was sie schon lange nicht mehr getan hatte:

    Sie würde sich unter die anderen Bewohner des Wilden Garten mischen müssen.

    Anari holte noch einmal tief Luft und verließ das von Rosen überwucherte Vogelhaus, um in Richtung Kräutergarten zu fliegen.